Die Klammern

Auf den ersten Blick war der Reisenden gar nichts aufgefallen, als sie in das Dorf gekommen war. Es war ein Dorf wie jedes andere auch, mit gackernden Hühnern auf den Wegen, grauen, grob verputzten Häuschen mit kleinen Gärten, in denen mehr Gemüse als Blumen wuchs. Die Reisende hatte zwar den Eindruck, dass die Menschen hier etwas stiller waren als anderswo. Aber sie dachte sich nichts weiter dabei und folgte ihrer Nase, die sie in Richtung Marktplatz führte.

Dort stand ein Bäcker an einem großen Stand mit Broten und Kuchen, sie lief darauf zu, stoppte vor der Auslage und schaute sich die Backwaren an. Sie entschied sich für das, was ihr am unbekanntesten zu sein schien, so machte sie das immer. Schließlich wollte sie immer Neues erkunden und nicht nur das essen, was ihr vertraut war. Die Reisende hob den Kopf und schaute dem Bäcker ins Gesicht, um ihm zu sagen, was sie zu kaufen wünschte. Da sah sie zum ersten Mal die Klammern. Sie pressten dem Bäcker die Haut an seiner Augenbraue so zusammen, dass eine Hautfalte entstanden war. Ohne dass sie sich hätte zurückhalten können, rief sie dem Bäcker zugerufen: “Sie haben da etwas an ihrer Augenbraue!”

(…)

Die ganze Geschichte gibt es jetzt in meinem Buch:
Die Schnecke der Eremitin - Magische Erzählungen zwischen Aufbruch und Ankommen.

Samira Tara

Ich liebe es, Geschichten zu schreiben.

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